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Für Sie

Selbst ist der Patient

Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente entlasten das Gesundheitssystem – und machen die individuelle Beratung in der Apotheke unverzichtbar.

   

Ob Erkältung, Kopfschmerzen oder Hautpilz – bei vielen kleineren Beschwerden ist die Apotheke in der Nachbarschaft die erste Anlaufstelle. Durch ein individuelles Beratungsgespräch kann der Apotheker passgenau das richtige Produkt empfehlen. Alle Arzneimittel, die zur Selbstmedikation – also eigenverantwortlichen Behandlung – bereitstehen, haben sich jahrelang bewährt. Diese werden auch als OTC-Arzneimittel bezeichnet. Dahinter verbirgt sich eine Abkürzung der englischen Bezeichnung „over the counter“ – „über den Ladentisch“. OTC-Medikamente dürfen demnach ohne ärztliche Verschreibung verkauft werden. Für sie stehen nur solche Wirkstoffe zur Verfügung, die über ein ausgezeichnetes Nutzen- und geringes Risiko-Profil verfügen und dies vielfach bewiesen haben – nicht nur in klinischen Studien, sondern auch in den positiven Erfahrungen der Patienten, Ärzte und Apotheker. Einen zusätzlichen Besuch des Hausarztes machen nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel oftmals überflüssig. Selbstmedikation bedeutet daher eine große Entlastung für unser Gesundheitssystem. 

   

Von chemisch bis homöopathisch – Produktvielfalt sorgt für große Auswahl

Mehr als die Hälfte der in den Apotheken abgegebenen Arzneimittel sind nicht verschreibungspflichtig. Aus diesem Grund spricht man bei Selbstmedikation von der zweiten Säule der Arzneimittelversorgung – neben verschreibungspflichtigen Medikamenten. Das erklärt auch die wichtige Rolle der Apotheken und warum der Erhalt der Apothekenpflicht unverzichtbar ist. Denn Arzneimittel bedürfen aus guten Gründen einer persönlichen Beratung. Sie sind komplexe, besondere Produkte, die zum Beispiel Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben können. Der Apotheker berät hierzu fachkundig, erklärt die sichere und richtige Anwendung des Arzneimittels und beantwortet zusätzliche Fragen. Dabei kann er aus einer enormen Produktvielfalt schöpfen und neben chemischen Arzneimitteln je nach individuellen Anforderungen auch pflanzliche, homöopathische und anthroposophische empfehlen. 

   

„Made in Germany“ – Auch für Arzneimittel ein Gütesiegel

Dafür, dass wir mit gutem Gefühl zu nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen können, sorgt nicht zuletzt das Label „Made in Germany“. Auch für Arzneimittel ist es weit mehr als eine Ursprungsbezeichnung, sondern ein Qualitätsbegriff. Forschung und Entwicklung bringen im Bereich der Selbstmedikation hierzulande Spitzenprodukte hervor. Wer dabei ein Bild von „Big Pharma“ im Kopf hat, liegt falsch. Der größte Teil der Branche besteht aus kleinen, mittleren und vorwiegend standortorientierten Unternehmen.

   

Das Grüne Rezept – Ärztliche Verordnung von OTC-Arzneimitteln

OTC-Arzneimittel können auch vom Arzt verordnet werden. Hierfür gibt es das Grüne Rezept. 80 Prozent der Ärzte in Deutschland machen davon regelmäßig Gebrauch und stellen damit klar, dass sie die Einnahme eines bestimmten OTC-Präparates für die Therapie für sinnvoll erachten. In den meisten Fällen müssen Patientinnen und Patienten die Kosten dafür selbst tragen, doch es gibt Ausnahmen. Seit 2012 können die gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen ihrer Satzungsleistungen entscheiden, ob und in welchem Umfang sie OTC-Arzneimittel, die bis dahin nicht mehr erstattungsfähig waren, wieder in die Erstattung aufnehmen. Eine Wende, die auch durch das Engagement des BPI eingeleitet worden war. Mittlerweile erstatten mehr als 60 gesetzliche Krankenkassen bestimmte nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel im Rahmen ihrer Satzungsleistungen wieder. 

Der BPI macht sich dafür stark, dass vor allem Familien mit Kindern noch weiter entlastet werden: So sollte die Erstattung für OTC-Arzneimittel für Kinder und Jugendliche bis zum Beginn der Volljährigkeit sichergestellt sein. Bislang ist dies nur bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres der Fall. Zudem sollte die Erstattungsfähigkeit auch für Schwangere und gegebenenfalls weitere Personengruppen wie mehrfacherkrankte Menschen angepasst werden.

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