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Von Arzneimitteln bis Kosmetika: Ein Überblick über die Produktvielfalt der Selbstmedikation

Ob Krankheitsbehandlung, Vorbeugung, Gesunderhaltung oder Körperpflege – in unserer Gesundheitsversorgung können wir aus einer großen Vielfalt schöpfen. Dafür sorgt eine hochwertige Auswahl an (Arznei-)Mitteln zur eigenverantwortlichen Anwendung.  

     

Bei leichten Beschwerden wie Schnupfen oder Kopfweh führt für die meisten von uns der erste Weg in die Apotheke. Hier erhalten wir die sogenannten OTC-Arzneimittel. Die Abkürzung steht für „over the counter“, über den Ladentisch, und bezeichnet Arzneimittel, die ohne ärztliche Verschreibung von den Apotheken an Patienten abgegeben werden dürfen. Dank seiner Fachkenntnis empfiehlt der Apotheker aus einem umfassenden Angebot das individuell passende Mittel, mit dem sich der Patient ohne Einbindung des Arztes selbst behandeln kann. 

Man spricht hierbei auch von Selbstmedikation. Für diesen Begriff gibt es jedoch keine einheitliche Definition. Im engeren Sinne bedeutet Selbstmedikation die Vorbeugung oder Behandlung von leichten Erkrankungen mit nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Darüber hinaus werden unter den erweiterten Begriff der Selbstmedikation aber auch gesundheitserhaltende Maßnahmen für Gesunde mit Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Produkten gefasst.

Für Ihre Orientierung möchten wir Ihnen hier einen Überblick über die verschiedenen Produktkategorien in der Selbstmedikation geben. 

     

1)     Arzneimittel: Sie heilen, lindern und verhüten Krankheiten 

Arzneimittel heilen, lindern oder verhüten Krankheiten durch ihre pharmakologische Wirkung im Körper. Grundsätzlich lassen sich verschreibungspflichtige und nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel unterscheiden. Die nicht-verschreibungspflichtigen zählen zum Bereich der Selbstmedikation. Diese Arzneimittel unterteilt man noch einmal in apothekenpflichtige (die bereits erwähnten OTC-Produkte) sowie freiverkäufliche. Typische OTC-Arzneimittel sind zum Beispiel solche, die gegen Erkältungssymptome oder leichte Kopfschmerzen helfen. Freiverkäufliche Arzneimittel können hingegen auch in Drogerien, Reformhäusern oder im Supermarkt verkauft werden.

Gut zu wissen: Für alle in der Selbstmedikation genutzten Arzneimittel stehen nur solche Wirkstoffe zur Verfügung, die über ein ausgezeichnetes Nutzen- und geringes Risiko-Profil verfügen.

     

2)     Nahrungsergänzungsmittel: Ausgewählte Zugabe zum Speiseplan

Ziel der Nahrungsergänzungsmittel ist es, die „normale“ Ernährung für gesunde Menschen sinnvoll zu ergänzen und so zu ihrer Gesunderhaltung beizutragen. Die als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Ampullen angebotenen Nährstoffe können auch gezielt Personen mit erhöhtem Nährstoffbedarf ergänzend versorgen, zum Beispiel mit Vitaminen und Mineralstoffen. Dies kann beispielsweise aufgrund einer speziellen Medikamenteneinnahme, während einer Schwangerschaft oder einer Abnehmkur angeraten sein.

Gut zu wissen: Für Nahrungsergänzungsmittel gibt es kein Zulassungsverfahren, sie müssen jedoch für die Verbraucher sicher sein und dürfen keine Nebenwirkungen aufweisen. Für Verbraucher sind diese Produkte erkennbar anhand ihrer Kennzeichnung als „Nahrungsergänzungsmittel“.

    

3)     Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke: Für Menschen mit einer chronischen Erkrankung 

Die Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke sind für das Diätmanagement von Patienten vorgesehen. Dabei handelt es sich um Personen, die eine eingeschränkte oder gestörte Fähigkeit zum Beispiel zur Aufnahme, Verdauung oder Ausscheidung gewöhnlicher Lebensmittel oder bestimmter darin enthaltener Nährstoffe haben. Für diese Personengruppe reicht eine Anpassung des Ernährungsplans oder die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels nicht aus.

Ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke enthält Mineralstoffe, Vitamine und weitere Nährstoffe in hochdosierter Form. Sie werden für eine Vielzahl von Erkrankungen angeboten, darunter die fortgeschrittene altersabhängige Makuladegeneration (Erkrankung der Netzhaut des Auges) oder ernährungsbedingte Immunschwäche.

Gut zu wissen: Verbraucher erkennen die Kapseln, Tabletten, Pulver oder Ampullen stets an der Kennzeichnung: „Zum Diätmanagement von…“. Sie sind nicht zur Krankheitsvorbeugung vorgesehen. 

      

4)     Medizinprodukte: Medizinische Hilfsmittel für den Körper

Medizinprodukte werden zur Erkennung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten eingesetzt, haben aber keine pharmakologische Wirkung wie Arzneimittel. Zudem gibt es Medizinprodukte, die der Kompensierung von Verletzungen oder Behinderungen dienen. 

Im klassischen Sinne verstehen wir unter Medizinprodukten Hilfsmittel wie Bandagen, Katheter oder Geräte wie Herzschrittmacher oder Röntgenapparate. 

Gut zu wissen: Es gibt sogenannte stoffliche Medizinprodukte, die für den Laien leicht mit Arzneimitteln verwechselbar sind. Sie unterscheiden sich von den pharmakologisch wirkenden Arzneimitteln dadurch, dass sie zumeist eine physikalische Wirkweise besitzen. 

Beispiele für stoffliche Medizinprodukte sind Tränenersatzflüssigkeit oder auch Ultraschallgel.

     

5)     Kosmetika: Sie pflegen äußerlich

Typische Beispiele für Kosmetika sind Cremes, Lotionen, Deodorants und Parfüms sowie Bade- und Duschzusätze. Aber auch Zahn- und Mundpflegemittel sowie Sonnenschutzmittel fallen in diese Kategorie. Bei Kosmetika steht im Gegensatz zu allen anderen Produktkategorien der pflegende Ansatz im Vordergrund. Sie sind als Stoffe oder Gemische definiert, die dazu bestimmt sind, äußerlich mit dem Körper – Haut, Haare, Nägel, Lippen, Intimregion – oder mit den Zähnen und der Mundhöhle in Berührung zu kommen. Der Zweck ist, diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, sie in gutem Zustand zu halten oder den Körpergeruch zu beeinflussen

Gut zu wissen: Stoffe oder Gemische, die dazu bestimmt sind, eingenommen, eingeatmet, in den menschlichen Körper gespritzt oder implantiert zu werden, sind nicht den kosmetischen Mitteln zuzurechnen. 

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