In einer Krise braucht es Menschen, die nach vorne treten und Verantwortung übernehmen. Die mehr tun, als von Ihnen verlangt wird. Die diejenigen unterstützen, die hilflos sind. All das haben B. Braun-Mitarbeitende im letzten Jahr gezeigt. Sie spürten früh die Auswirkungen der Krise: die fehlende Schutzausrüstung, den Mangel an Intensivbetten und die Nöte der Ärzt*innen und Pfleger*innen. Und taten etwas dagegen. B. Braun-Mitarbeitende aus der ganzen Welt berichten von ihrem Einsatz, stellvertretend für ihr Team und ihre vielen Kolleg*innen mit ähnlichen Geschichten.
TSCHECHIEN | PERSPEKTIVWECHSEL
EVA SÁDLOVÁ | 49,
Vertriebsmitarbeiterin, Hospital Care, Teplitz / Prag
Eva Sádlová ist für B. Braun Hospital Care fast jeden Tag in den Krankenhäusern Tschechiens unterwegs, um Geräte vorzustellen und Kunden technisch zu unterstützen. Die Pandemie erlebte sie daher auch durch die Augen der Krankenhausmitarbeiter*innen. Im Oktober 2020 waren diese Augen vor allem müde, erschöpft und verzweifelt. Also entschloss sie sich, etwas zu tun, was weit über ihre Arbeit im Vertrieb hinausging: Sie half als ehrenamtliche Pflegerin in einem Krankenhaus in Teplitz aus.
Frau Sádlová, warum haben Sie sich entschieden, Verantwortung zu übernehmen und zu helfen?
Es ist meine Aufgabe bei B. Braun, zu erkennen, wie es den Krankenhäusern und dem Personal geht. Meine Kunden begleite ich seit vielen Jahren und sie stehen mir nahe. Als ich sah, wie schlecht es ihnen ging, wollte ich alles tun, was ich konnte, um zu helfen.
Wie kamen Sie darauf, ehrenamtlich als Krankenpflegerin einzuspringen?
Ich bin ausgebildete Kinderkrankenschwester und wusste daher, dass ich tatsächlich helfen könnte. Allerdings war es 25 Jahre her, dass ich das letzte Mal in der Pflege gearbeitet hatte, deswegen war ich auch etwas nervös.
Wie haben Sie die Zeit als Pflegerin erlebt?
Gleich meine erste Schicht dauerte zwölf Stunden. Es war sehr harte Arbeit, und als ich nach Hause kam, war ich vollkommen erschöpft. COVID-19 war überall. Sehr viel Pflegepersonal hatte selbst Corona und musste in Quarantäne. Aber wenn ich in die Gesichter der Patienten und des Pflegepersonals schaute, war ich so glücklich, dass ich helfen konnte.
Wie haben Sie es geschafft, in dieser schwierigen Zeit durchzuhalten?
Die Ärzteschaft und das Pflegepersonal, meine Kunden, haben mich motiviert. Sie tun in ihren Schichten jeden Tag so viel Gutes. Normalerweise war ich als Besucherin in den Krankenhäusern und sah nur einen Teil ihres Alltags. Durch diesen Einblick weiß ich ihre Arbeit jetzt noch mehr zu schätzen und kann noch besser verstehen, was sie brauchen.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Die Impfungen. Schon jetzt ist die Situation in den Krankenhäusern langsam etwas besser, weil immer mehr Ärzte und Pflegepersonal geimpft werden. Das ist unser Weg aus der Krise.
MALAYSIA | VOM MESSEGELÄNDE ZUM NOTFALL-KRANKENHAUS
CLINTON WALKER | 50
Business Manager, Hospital Care, B. Braun Medical Supplies, Petaling Jaya / Serdang
Im Herbst 2020, als die Infektionszahlen in Malaysia stark anstiegen, wurde das ehemalige Agrar-Kongresszentrum MAEPS zu einem Notfall-Krankenhaus umfunktioniert. 10.000 Betten für Quarantänefälle, 30 Betten für schwerer Erkrankte und sechs Beatmungsplätze für Intensivpatient*innen mussten so schnell wie möglich geschaffen werden. Clinton Walker, Business Manager bei B. Braun Medical Supplies Malaysia, und sein Team statteten für die malaysische Regierung in weniger als einem Monat die 30 Betten der High-Dependency-Unit unter erschwerten Bedingungen mit Infusionspumpen aus.
Herr Walker, welche Herausforderungen stellten sich Ihnen bei der Ausstattung?
Zu dieser Zeit brauchte die ganze Welt Infusionspumpen, weil alle Krankenhäuser wegen der steigenden Infektionszahlen aufstockten. Die Verteilung war also schon die erste Herausforderung. Außerdem war das MAEPS zu einem Epizentrum der Pandemie in Malaysia geworden, weil es als Quarantänezentrum schon im Einsatz war, als wir die Intensivstation ausstatteten. Wir haben also versucht, an einem Tag dort möglichst viel zu schaffen: Lieferung, Installation und das technische Training der Ärzte und des Pflegepersonals. Insgesamt konnten wir im Verlauf von vier Besuchen alle Betten ausstatten.
Wie war die Situation im MAEPS-Krankenhaus für Sie und Ihr Team?
Dort lagen vor allem Fabrikarbeiter, unter denen sich das Virus besonders stark verbreitet hatte – in den Fabriken und in den Wohnheimen, in denen die meisten schliefen, weil sie als Gastarbeiter aus dem Ausland hier waren. Wir betrachteten es als unsere Aufgabe, sie in dieser schwierigen Lage so gut wie möglich zu versorgen.
Warum haben Sie und Ihr Team sich entschieden, diese Verantwortung zu übernehmen?
Mein Team und ich wollten dazu beitragen, dass die Pandemie so schnell wie möglich vorbei ist. Wir wussten, dass das, was wir tun, das Virus an der Ausbreitung hindert, und somit auch unser Land, unsere Familie und Freunde schützt.
Wie haben Sie es geschafft, in dieser schwierigen Zeit durchzuhalten?
Mein Team hat mich stark gemacht. Und es war sehr besonders, direkt zu sehen, wie unsere Geräte den Ärzten, Pflegekräften und Patienten halfen. Wir sahen sofort die Fortschritte, weil alles so schnell passieren musste: Die Pumpen, die wir installierten, waren bei unserem nächsten Besuch ein paar Tage später schon längst im Einsatz.
EUROPA | GERECHTE VERTEILUNG VON INFUSIONSPUMPEN
NIKOLINA BOROVIC | 48,
Regional Head Hospital Care Western Europe, Melsungen
Am 13. März 2020 erreichte Nikolina Borovic, die zum damaligen Zeitpunkt Senior Business Development Manager war, ein Anruf aus Irland. Man würde gerne 1.200 Spritzenpumpen bestellen – und zwar sofort. Normalerweise setzt B. Braun dort im ganzen Jahr 400 solcher Pumpen ab. Der Anruf war das erste Anzeichen für eine außergewöhnliche Situation, die sich kurz darauf in einer regelrechten Flut von Anfragen manifestierte. Infusionspumpen werden für die langfristige sowie tropfengenaue Verabreichung von Medikamenten benötigt und spielen in der Intensivmedizin eine wichtige Rolle. Ein Intensivbett ohne Pumpe ist nur eingeschränkt einsatzfähig. Zum Höhepunkt der Pandemie wurden sie zur knappen Ressource – und ihre Verteilung zu einer Aufgabe, von der Menschenleben abhingen.
Frau Borovic, vor welchen Herausforderungen standen Sie bei der Verteilung der Infusionspumpen?
Als die Infektionen überall auf der Welt in die Höhe schnellten, erreichten uns fast im Stundentakt Anfragen zu exorbitanten Pumpenmengen. Summen, die wir normalerweise über Jahre in die Märkte bringen, wurden von jetzt auf gleich angefragt. Zwar existiert bei B. Braun ein sogenannter Bottleneck-Prozess für Engpässe. Für eine Situation wie eine Pandemie war der allerdings nicht ausgelegt. Es gab insofern keinen Plan, den wir eins zu eins befolgen konnten, weil das wirklich eine Situation war, die wir so noch nie erlebt hatten.
Wie sind Sie und ihr Team mit dieser Verantwortung umgegangen?
Wir haben innerhalb kürzester Zeit ein Corona-Krisenteam etabliert. Ich war vorher für Zentral- und Westeuropa verantwortlich und jetzt plötzlich Ansprechpartnerin für alle Länder weltweit. Wir haben uns dann überlegt: Wie können wir einen Prozess aufsetzen, der auch nach ethischen Maßstäben Bestand hat? Dabei haben wir die Profitabilität explizit außen vorgelassen. An erster Stelle stand für uns ganz klar der Schweregrad der Pandemie in dem jeweiligen Land.
Wie haben Sie es geschafft, in der schwierigen Zeit durchzuhalten?
Es steht und fällt mit einem agilen und diversifizierten Team: Dass sowohl die Ländervertretungen, die Produktmanager und die Supply Chain zusammengearbeitet haben und jeder für jeden eingesprungen ist. Wichtig zu erwähnen ist die Unterstützung durch das lokale Vertriebsteam und Produktmanagement, die mit großer Leidenschaft und Engagement bereit waren, die extra Meile für unsere Kunden zu gehen.
Auch das Vertrauen des Vorstands in das Corona-Krisenteam hat uns sehr unterstützt. Es wurde mit aller Macht versucht, an Pumpen zu kommen und irgendwie eine Präferenz zu erhalten. Trotzdem hat man stets auf uns und den festgelegten Prozess verwiesen. Und schließlich noch die exorbitante Leistung der Produktion – ohne die wäre alles viel schwieriger geworden.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Durch die tolle Zusammenarbeit konnten wir mehr als 90 Prozent aller Bestellungen tatsächlich bedienen. Wir haben durch die Erfahrung enorm viel darüber gelernt, wie wir auch in Krisenzeiten ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden sein können – und diese Erkenntnisse geben wir unternehmensintern weiter. Somit ist B. Braun auch in Zukunft für ähnliche Situationen gerüstet.
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