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Digitalisierung – vielfacher Chancengeber für die Gesundheit

Fast zwei Drittel der Deutschen fühlen sich jedoch nicht ausreichend über digitale Neuerungen im Gesundheitswesen informiert, wie eine BPI-Umfrage aufzeigt.

   

Vom Impf-Management bis hin zur Video-Sprechstunde mit dem Arzt – die Deutschen sehen in der Digitalisierung vielfältige Chancen zur Bekämpfung der Pandemie sowie zur Lösung weiterer Herausforderungen im Gesundheitswesen. Dies zeigt eine repräsentative Bevölkerungsumfrage auf, die der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im April 2021 durchgeführt hat.  

In Bezug auf die Pandemie-Bekämpfung nannten die Deutschen an erster Stelle die Vernetzung von Gesundheitsbehörden als größte Chance (63 Prozent), gefolgt von der Unterstützung beim Impf-Management (45 Prozent), der Vernetzung internationaler Forschung (42 Prozent) und dem Austausch von Gesundheitsdaten (33 Prozent).

Auf die Frage nach den drei wichtigsten Herausforderungen im Gesundheitswesen, für die die Digitalisierung Lösungen bietet, wurde die „Ärztliche Versorgung“ von der Mehrheit genannt (61 Prozent). An zweiter Stelle folgt der „Austausch von Patientendaten“ (56 Prozent). An dritter Stelle steht die Arzneimittelversorgung: 44 Prozent der Befragten halten die Digitalisierung für ein wichtiges Mittel, um sie zu gewährleisten.  

            

Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten hilft bei Pandemiebekämpfung 

Als treibende Kraft hinter den digitalen Neuerungen im Gesundheitswesen werden die Krankenkassen (28 Prozent) angesehen. An zweiter Stelle folgt bereits die pharmazeutische Industrie (15,2 Prozent), noch knapp vor den politischen Akteuren (14,9 Prozent). „Wir befürworten den Ausbau einer sicheren Infrastruktur für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und setzen uns selbst dafür in vielfältiger Weise ein“, bestätigt Tom Mühlmann, Geschäftsfeldleiter Digitale Transformation beim BPI. „Neue Technologien verbessern die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Erkennung und Behandlung von Krankheiten. Der Dreh- und Angelpunkt ist dabei die breite Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten. Sie liefern eine wichtige Grundlage für neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Medizin – auch bei der Bekämpfung von Gesundheitsbedrohungen wie der COVID-19-Pandemie.“ Weitere Vorteile: „Die Digitalisierung ermöglicht eine hochwertige, bezahlbare Versorgung für alle. Sie vernetzt alle beteiligten Akteure und sorgt für transparente, effizientere Abläufe“, so Mühlmann.

       

Nachholbedarf bei Aufklärung zu digitalen Anwendungen

Von den digitalen Neuerungen im Gesundheitswesen sind die jüngst eingeführte elektronische Patientenakte (61 Prozent) sowie das ärztliche Angebot von Video-Sprechstunden (50 Prozent) den Deutschen am bekanntesten. Vom elektronischen Rezept haben nur gut ein Drittel (35 Prozent) schon etwas gehört, und lediglich 24 Prozent kennen die „Apps auf Rezept“ genannten digitalen Anwendungen. Noch weniger bekannt sind Vorhaben wie der elektronische Beipackzettel – nur 10 Prozent der Befragten konnten hiermit etwas anfangen. So zeigt sich denn auch ein genereller Nachholbedarf bei der Aufklärung zu digitalen Neuerungen für Patientinnen und Patienten: Fast 70 Prozent der Befragten fühlen sich durch Politik, Medien und Krankenkassen nicht ausreichend darüber informiert. 

   

Pharmabranche Vorreiter beim digitalen Beipackzettel

In der Pharmaindustrie betrifft die Digitalisierung alle Bereiche entlang der Wertschöpfungskette: Von der Entwicklung einer ersten Idee für eine Innovation über deren Konkretisierung bis hin zur Zulassung, Produktion, Werbung und Distribution. Pharmazeutische Unternehmen sind zudem Vorreiter für den digitalen Beipackzettel: Zukünftig sollen Gebrauchsinformationen für Arzneimittel in nutzerfreundlicher Form ergänzend zur Packungsbeilage über das Smartphone und per Website zu lesen sein. Diese digitalen Gesundheitsinformationen können ständig aktualisiert werden und erhöhen damit die Sicherheit der richtigen Anwendung – zum Beispiel bei Fragen zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. 

Lesen Sie zum Mehrwert der Digitalisierung im Gesundheitswesen auch unser Interview mit Tom Mühlmann und schauen Sie regelmäßig auf wir-wirken.de vorbei – wir werden uns dem Thema in weiteren Beiträgen widmen.

   

Informationen zur Umfrage-Methodik

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 2.500 Personen zwischen dem 08.04.2021 und dem 09.04.2021 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei ca. 3,4%. Die Umfrage wurde online erhoben. Alle Teilnehmer haben u.a. Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert sowie verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Zusätzliche Informationen zur Methodik finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.

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